Übersetzung: Markus Oranien, nach dem NCAA Football Code 2002. (Ohne Gewähr)

Das NCAA Football Regel Komitee ist auf den Football Codex besonders stolz, der 1916 eingeführt und seitdem mehrfach überarbeitet wurde. Diese Richtlinien schaffen eine harmonische Übereinkunft zwischen Trainern, Spielern, Offiziellen und Verantwortlichen, die jeden Wettkampf in Fairness und Sportlichkeit ablaufen lassen sollen. Jeder, der mit der Football Szene verbunden ist, trägt einen Teil der Verantwortung für ein ethisches Benehmen, dass die Tradition dieser Sportart sichert. Das Komitee hat für 2002 in folgenden Bereichen seine Bedenken geäußert:

SCHUTZ WEHRLOSER SPIELER – Football Spieler sind durchtrainierte, ausgebildete Athleten in einem aggressiven Wettkampf. Spieler haben auch gegenüber ihrem Team und ihrem Gegner die Verantwortung gemäß den Regeln zu spielen. Aufgrund der kämpferischen Natur des Spiels sind die Spieler bei der Auseinandersetzung mit dem Gegner auf dem Feld meist wachsam. Dadurch sind die Anzahl an Verletzungen minimal. Einige Spielabschnitte verlangen dennoch ein höheres Maß an Konzentration. Die resultierende Verletzbarkeit dieser betroffenen Spieler macht sie „Ungeschützt/Wehrlos“. In den folgenden Situationen sind solche wehrlose Spieler einem besonderem Verletzungsrisiko ausgesetzt:

  • Der Quarterback, der nach der Ballübergabe oder dem Pitch entlang der Line of Scrimmage bewegt und keine Anzeichen zeigt, in das Spielgeschehen weiter einzugreifen;
  • Der Kicker, der sich in der Kickbewegung befindet, oder keine Gelegenheit bekommen hat, sich nach dem Kick wieder Balance zu verschaffen;
  • Der Passgeber, der sich mitten in der Wurfbewegung befindet, oder keine Gelegenheit bekommen hat, nach dem Wurf wieder am Spielgeschehen teilzunehmen;
  • Der Passempfänger, der sich auf den Ball konzentriert;
  • Der Passempfänger, der sich eindeutig entspannt hat, weil der Ball nicht fangbar ist;
  • Der Kick/ Punt Returner, der sich auf den anfliegenden Ball konzentriert;
  • Der Kick/ Punt Returner, der gerade den Ball berührt hat; und
  • Spieler, die sich entspannen, weil der Ball „tot“ ist (Dead Ball).

Diese Spieler werden durch Regeln geschützt, die seit vielen Jahren gültig sind. Es ist äußerst wichtig, dass Teilnehmer, Trainer und Offizielle sorgfältig und umsichtig diese Sicherheitsregeln befolgen. Absichtlicher Helm auf Helm Kontakt ist nie legal, wie auch jeder andere Schlag gegen den Kopf des Gegners. Schamlose Täter sollen disqualifiziert werden.

SPORTLICHKEIT UND BESTRAFUNG VON UNSPORTLICHEM VERHALTEN – Vor über 50 Jahre nach der Einführung des Football Kodex war die einzige Regel zum unsportlichen Verhalten zum Bestrafen von Beschimpfungen und Beleidigungen gegen Gegner und Offizielle gedacht. Dieser Satz ist vor etwa 10 Jahren mit den Erweiterungen obszöne und vulgäre Ausdrücke und Gesten, sowie das provozieren von Fehlverhalten oder das Herabsetzen des Gegners oder Offizieller ergänzt worden. Als die Selbstdarstellung einzelner Spieler in den späten 60er Jahren wuchs, anstatt mit den Mannschaftskameraden zu jubeln, wurde eine Regel eingeführt, damit der Spieler im Ballbesitz diesen sofort nach dem Punkt den Ball einem Offiziellen zurück gibt. Nur mit großem Widerwillen hatten die entsprechenden Regelkomitees solches Verhalten genauer umschrieb und mit Strafen belegte, aber es war das Resultat der sich ändernden Einstellung von Spielern und ihr Fehlverhalten auf dem Feld. Das Regelkomitee bleibt bei seinem Ziel der Bewahrung der Integrität einer der wunderbarsten Traditionen unserer Nation und des großartigsten Mannschaftssports standhaft.

Der Football Kodex

Football ist ein aggressiver, rauer Kontaktsport. Es wird ein Höchstmaß an Sportlichkeit und Benehmen von Spielern, Trainern und allen anderen Beteiligten erwartet. Unfaire Taktiken, unsportliches Verhalten oder Spielzüge, die eine Verletzung zum Ziel haben, werden nicht geduldet. Dazu der Ethik- Codex der American Football Coaches Association (AFCA):

a) Der Football Codex ist ein integraler Bestandteil dieses Ethik- Codex und sollte sorgfältig gelesen und beachtet werden.

b) Sich einen Vorteil durch Umgehen oder Missachten der Regeln zu verschaffen, brandmarkt einen Trainer oder Spieler als unwürdig für Football.

Über die Jahre bemühte sich das Regel- Komitee, durch Regeln und Strafen jede Form von unnötiger Härte, unfairer Taktik und Unsportlichkeit zu verhindern. Aber Regeln allein genügen nicht. Nur der ständige Einsatz aller Trainer, Spieler, Offizieller und der Fans dieser Sportart kann den hohen ethischen Standard halten, den die Öffentlichkeit erwarten darf. Darum wird dieser Codex als Richtlinie für Spieler, Trainer, Offizielle und alle anderen Beteiligten des Spiels vom Komitee veröffentlicht:

Trainer- Ethik

Spielern das vorsätzliche Missachten der Spielregeln beizubringen ist unentschuldbar. Das Ansagen von absichtlichem „Holding“, illegale Count- Maßnahmen (siehe unten: „Beating the Ball“), illegales „Shitfting“, vortäuschen von Verletzungen, „Interference“, illegaler Vorwärtspass und absichtliches „Roughing“ schadet der Charaktererziehung des Spielers mehr, als es insgesamt nützt. Solche Anweisungen sind nicht nur dem Gegner gegenüber unfair, sondern zerstören auch das Vertrauensverhältnis zwischen den Trainern und den ihnen anvertrauten Spielern.

Unethische Praktiken

a) Trikotnummern während dem Spiel austauschen, um den Gegner zu verwirren.

b) Den Footballhelm als Waffe einsetzen. Der Helm soll den Spieler beschützen.

c) „Spearing“. Spieler, Trainer und Schiedsrichter sollten Wert darauf legen, dass „Spearing“ ganz verschwindet.

d) Missbrauch von Drogen und Anabolika im Football. Dies verstößt gegen Ziel und Zweck des Amateur- Sports und ist verboten.

e) „Beating the ball“; der unfaire Einsatz eines Startsignals vor dem Snap. Dies ist nichts anderes, als den Gegner um einen Vorteil zu betrügen. Ein heimliches Start/ Snapsignal, das kurz vor dem Snap gegeben wird, um einen Sekundenbruchteil früher zu starten als der Gegner ist illegal. Das wäre wie ein 100- Meter Läufer, der eine 10tel Sekunde vor Startschuß ein Zeichen bekäme.

f) „Shifting“, das dem Gegner den Eindruck des Spielzugstarts vermittelt oder der Einsatz unfairer Taktiken, um den Gegner in die gegnerische Hälfte zu locken. Dies kann nur als Versuch ausgelegt werden, sich einen unverdienten Vorteil zu verschaffen.

g) Das Vortäuschen einer Verletzung, um seiner Mannschaft ein zusätzliches unverdientes Time- Out zu verschaffen. Ein verletzter Spieler steht unter dem vollen Schutz der Regeln, aber das Vortäuschen ist unehrlich, unsportlich und widerspricht dem Geist der Regeln. Solche Taktiken können unter integeren Sportlern nicht toleriert werden.

h) Das Einreden auf den Gegner in einer herabwürdigenden und vulgären Art („Trash- Talk“), oder um eine verbale/ körperliche Reaktion zu provozieren ist illegal. Trainer werden aufgefordert dieses Verhalten regelmäßig zu diskutieren und alle Maßnahmen der Schiedsrichter zu unterstützen.

Reden mit Schiedsrichtern

Wenn ein Schiedsrichter eine Strafe pfeift oder eine Entscheidung trifft, tut er das nichts anderes, als das was er für nötig hält. Er sorgt auf dem Feld für die Integrität des Sports; seine Entscheidungen sind endgültig und sollten von Spielern und Trainern akzeptiert werden.

Dazu der AFCA Ethik- Kodex

a) Öffentliche und nichtöffentliche Kritik von Offiziellen gegenüber Spielern oder der Öffentlichkeit gilt als unethisch.

b) Unhöfliche Bemerkungen im Spiel gegenüber Offiziellen von Trainern, sein Dulden von solchen Bemerkungen durch seine Spieler, sowie das Aufbringen von Spielern oder Zuschauern gegen Offizielle ist eine Verletzung der Spielregeln, die einen Trainer für diesen Posten unwürdig erscheinen lassen.

Holding

Der unerlaubte Einsatz von Hand oder Arm ist unfair, schaltet Fertigkeiten aus und hat im Spiel nichts zu suchen. Ziel des Spiels ist es, den Ball mit Strategie, Geschick und Schnelligkeit ohne illegales Festhalten des Gegners nach vorn zu tragen. Trainer und Spieler sollten alle die Regeln für den richtigen Einsatz der Hände bei Defense und Offense kennen. Holding ist eine häufig verhängte Strafe, es ist wichtig die Schwere dieser Strafe zu betonen.

Sportlichkeit

Footballspieler, die absichtlich gegen eine Regel verstoßen, sind wegen unfairem Spiel und unsportlichem Verhalten schuldig und ob er bestraft wird oder nicht, er bringt den guten Namen des Sports in Verruf, den er als Spieler hochzuhalten hat.

NCAA FOOTBALL RULES COMMITTEE