Endlich war es wieder soweit: It’s footballtime in Kassel!. Lange haben die Spieler und Verantwortlichen der Kassel Titans auf diesen Tag gewartet: ein Heimspiel während des Kasseler Hessentags auf der Hessenkampfbahn inmitten der beliebten Karlsaue. Ein herzlicher Dank gilt allen Helfern- und Helferinnen, sowie den zahlreichen Zuschauern, vor und hinter dem Zaun, die trotz nicht ganz einfacher Vorbedingungen den Weg hinter die Orangerie gefunden haben, um die Kassel Titans zu unterstützen.

Die Neuwied Rockland Raiders fuhren als frischgebackene Tabellenführer an die Fuldastadt, haben sie doch letzte Woche die bis dahin ungeschlagenen Trier Stampers mit 28:20 besiegt. Die Titanen mussten etwas entgegensetzen, um den Anschluss an die Spitzengruppe nicht zu verlieren – nach zwei Auftaktsiegen folgten zwei Niederlagen. Nun galt es diesen Abwärtstrend zu stoppen. Die Kassel Titans mussten leider auf LB und Teamcaptain Patrick Malz verzichten, der an verschiedenen Verletzungen laborierte, sowie auf OL/DL Younes Yamine, der eine Sperre absitzen musste.

Die Kassel Titans starteten auch furios in dieses Spiel: der wie immer unermüdliche Rob Alderson lief nach exzellenter Blockarbeit immer tiefer in die Hälfte der Raiders und schließlich war es Quaterback Felix Huth der den Ball in die Endzone wuchtete. Der Extrapunktversuch scheiterte leider an einem etwas zu hohen Snap und die dadurch erzwungene Two- Point Conversion misslang. Im Gegenzug zeigte sich die Defense der Kasseler ebenfalls vorbereitet und Neuwied musste sich schnell mit einem Punt vom Ball trennen. So wog das erste Viertel immer wieder hin und her ohne das Zählbares dabei heraussprang. Die Kasseler Defense war gut auf die Optionspielzüge der Neuwieder eingestellt, doch stellte deren Quaterback eine große Herausforderung dar. Einerseits war dieser sehr schnell und wendig, andererseits hatte er auch bei Passspielzügen eine gute Übersicht, so dass er nach einigen eigenen Läufen schließlich seinen Receiver in der Endzone fand. Gleiches gelang ihm auch bei der Two- Point Conversion, so dass die Raiders, wenn auch knapp, in Führung gehen konnten (06:08).

Die Kasseler Offense musste trotz vieler errungener Firstdowns den Ball wieder abgeben, den Punter Marcel Wapenhans kurz vor der gegnerischen Endzone platzierte. Neuwied versuchte den Ball erfolglos durch Runs nach vorne zu bringen. Im dritten Versuch fing Marcel Wapenhans den Ball ab und trug ihn noch einigen Meter in die Richtung Endzone der Rockland Raiders. Diese exzellente Ausgangsposition ließ sich der Titans-Angriff nicht nehmen und Runninback Rob Alderson trug den Ball – gleich zweimal – kraftvoll in die Endzone (14:08). Die Raiders Offense stellte ein wenig um und versuchte durch zusätzliche Blocker in der Box das Laufspiel durch die Mitte zu forcieren, beständige Läufe über den Runningback sowie den QB selbst und eine gute Blockarbeit der O-Line sorgten wiederum für den Ausgleich und die anschließende Conversion für die Führung der Rheinländer (14:16).

Aber auch die Offense der Titans hatte ein paar Überraschungen auf Lager: nach einem guten Drive mit Läufen von Felix Huth und Rob Alderson, vollendete Wide Receiver Lukas Becker einen perfekten Reversespielzug mit einem Touchdown. Der Extrapunktversuch gelang und Kassel holte sich die Führung zurück (21:16). Die Defense der Titans hielt im nächsten Drive stark und stoppte die Neuwieder Offense. Die Kassel Titans gingen mit der Führung im Rücken in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann genauso wie das Spiel anfing: erst stoppte die Kasseler Defense wieder mit einer schönen Teamleistung die Neuwieder Offense bzw. deren unermüdlichen Quaterback und im Gegenzug fand Rob Alderson wieder einmal Lücken um Lücken und tankte sich immer weiter nach vorne durch. Die Blocks der O-Line saßen kontinuierlich präzise und so gab es immer wieder Raum für die Ballträger. Die Mühe wurde belohnt und Topscorer Rob Alderson fügte einen weiteren Touchdown sowie Marcel Wapenhans einen gültigen Extrapunkt hinzu (28:16).

Doch durfte sich in der Kasseler Teamzone niemand ausruhen, denn für Neuwied war das Spiel noch lange nicht verloren. Immer wieder machten sie Yards mit Läufen durch die Mitte und wenigen, aber gezielten Pässen, sodass die Raiders erneut punkteten. Leider bekam die Kasseler Defense die Redzone-Offense nie unter Kontrolle, bzw. schaffte es nicht die Passempfänger eng genug zu decken, sodass sie auch mit diesem Touchdown unnötige Punkte kassierte (28:24).

Hinzu kam, dass auf Kasseler Seite der etatmäßige Quaterback Felix Huth ausfiel und durch den Stammquaterback der letzten Jahre, Patrick Taylor, ersetzt wurde. Die Kasseler Offense musste sich nach mehreren vergeblichen Läufen vom Ball trennen und Neuwied machte schnellen Prozess: zwei Spielzüge später fand der Neuwieder Spielmacher seinen Receiver ungedeckt tief in der Kasseler Endzone (28:32). Auf einmal wurde es richtig eng und die Titans mussten wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Die Zeit wurde immer knapper und die Spannung im Stadion stieg stetig an. Doch die Kasseler Offense behielt die Nerven und spielte kontrolliert weiter, verbrauchte viel Zeit und kam der Endzone der Rockland Raiders immer näher. Rob Alderson sorgte schließlich wieder für die erneute Führung der Titanen, die Zusatzpunkte misslangen (34:32). Neuwied war wieder in Ballbesitz und die Schiedsrichter zeigten die letzten zwei Minuten an. Noch einmal HALTEN! Das ganze Stadion war auf den Beinen, um die Defense anzufeuern. Doch auch jetzt fand der exzellente Athlet und Quaterback der Raiders immer wieder seine Lücken durch die Mitte und Neuweid stand wieder kurz vor der Endzone. Die Kasseler Defense bäumte sich auf und stemmte sich dagegen, hielt den nächsten drei Versuchen stand und war kurz davor es zu schaffen, doch im 4. Versuch vollendete Neuwied kurz über außen den Touchdown zur Führung (34:38).

Die Titans bekamen noch einmal bei einer Spielzeit von unter 30 Sekunden den Ball, doch ein Fumble bei der Ballübergabe, der von den Raiders gesichert wurde, vernichtete alle Hoffnungen, dass Spiel doch noch zu gewinnen.

Trotz aller Enttäuschungen waren sich alle Beteiligten einig, ein sehr gutes, spannendes Footballspiel gesehen und bestritten zu haben, welches eigentlich zwei Sieger verdient gehabt hätte. So war auch Coach Okumus trotz individueller Fehler, voll des Lobes für seine von Anfang bis Ende kämpfende Mannschaft.

Alle Zuschauer haben noch einmal die Möglichkeit vor der Sommerpause die Kassel Titans Juniors und Seniors bei einem Heimspiel anzufeuern. Am Sonntag, den 30.06.13, um 13.00 Uhr spielen die Juniors ihr letztes Saisonspiel gegen die Montabauer Fighting Farmers an der Heisebachanlage. Das letzte Heimspiel vor der Sommerpause bestreiten die Seniors ab 16.00 Uhr nach den Juniors gegen die Bürstadt Redskins.