In Week 4 konnten die Titans mit einem 27:21 im Heimspiel gegen die Pirmasens Praetorians den ersten Sieg der Saison einfahren.
Nach dem schwierigen Saisonstart der Titans war das Heimspiel gegen die Praetorians bereits ein sehr relevantes, um in der Tabelle der Regionalliga Mitte am Ball zu bleiben. Zwei spielfreie Wochenenden gaben Zeit zur Einstellung auf den Gegner, sowie für die Genesung des einen oder anderen Spielers. Am Spieltag war es sehr warm auf der Hessenkampfbahn. Die Sonne hatte ordentlich Energie dabei und wurde nur selten von ein paar Wolken verhangen. Immerhin zog etwas Wind über den Platz und kühlte Spieler und Zuschauer zumindest ein wenig.
Zu Beginn des Spiels gab es Kickoff der Titans zum Touchback und Start der Praetorians von der eigenen 25 Yard-Linie. Die Defense der Titans direkt auf Betriebstemperatur, Benny Schütz (#88) landete den ersten Tackle des Tages im Run Game, Florian Karger (#21) verhinderte bei 3rd Down die Completion in die Flats – Three-and-out zum Start, super. Blöd nur, bei viertem Versuch und fünf Yards ins Offside zu rennen und den Gästen eine Verlängerung ihres Drives zu schenken. Diese bedankten sich: Eine tiefe Post Route brachte ihre Offense mit einem Schlag bis tief in die Red Zone. Michael Kolberg (#10) rettete zwar noch per letztem Tackle den drohenden Touchdown, das 1st & Goal stand dennoch. Erneut stand die Run-Defense der Titans sicher, Veit Kaiser (#45) pflügte bei 1st Down sofort zum TFL durch, doch bei 3rd & Goal fand eine Slant Route den Weg zwischen die Zonen der Titans – Touchdown Praetorians. Der Extrapunkt ging allerdings rechts vorbei, damit Spielstand 6:0.
Die Titans antworteten prompt: Luca Brinner (#28) brachte den Kickoff-Return in seinem ersten Saisonspiel, in seinem ersten Down bis fast an die 50 Yard-Linie. Das erste Big Play gelang auch schnell: Hervorragend von der Offensive Line um Marvin Möller (#73), Antonio Giangrande (#50) und Alexander Jordan (#68) geschützt, hatte Kevin Ekhorutomwen (#13) reichlich Zeit für einen tiefen Pass die rechte Sideline hinunter. Anton Brinner (#5) hatte die Lücke zwischen den Zonen der Defense gefunden und brachte die Offense der Titans in die gegnerische Red Zone. Und auch Kevins zweiter Pass des Tages fand sein Ziel, ähnlich wie beim Touchdown der Gäste war es auch hier eine Slant von links kommend, die durch die Zonenverteidigung hindurch freigespielt wurde. Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) sammelte den Catch zum Touchdown ein. Der Extrapunkt konnte durch einen lang ausgestreckten Arm eines Pirmasensers jedoch geblockt werden, damit 6:6.
Nächster Kickoff der Titans, nächster Touchback, nächste Chance für die Defense – und diesmal lief es besser. Nur ein 1st Down weit kamen die Gäste, bevor mehrere Flaggen für Holding und Offensive Pass Interference den Drive eliminierten. Michael Lajsev (#1) fehlte währenddessen sogar nicht viel für seine erste Interception der Saison. Punt der Praetorians, Line of Scrimmage an der eigenen 30 – und der Ball flog keine 15 Yards weiter über die Seitenlinie vom Feld. Autsch.
Die erneut glänzende Ausgangsposition nutzte die Offense der Titans für einen vollkommen kontrollierten Drive – der Pass war erfolgreich, wenn er denn bei 3rd Down benötigt wurde, ansonsten wühlte das Running Game Yard um Yard frei. Nicht nur die Offensive Line, auch die weiteren Spieler des Offense Backfields blockten gute Laufwege frei, die Luca Brinner (#28), Tiron Sloan (#33) und sogar Kevin Ekhorutomwen (#13) selbst für Raumgewinne nutzten. Den Touchdown besorgte im zweiten Quarter schließlich Tiron Sloan (#33), und um nach dem zweiten Touchdown die glatten 14 Punkte auf dem Scoreboard zu besorgen, fing Anton Brinner (#5) noch die TPC zum 14:6 für die Titans.
Erneut ließ die Defense der Titans nicht mehr als ein neues 1st Down zu. Die Front Seven um Michel Djialeu (#91) frühstückte Inside Runs schnell ab, bei schnellen Pässen nach außen zogen die Linebacker schnell zum Gegenspieler, während Kevin Gernand (#97) zwar keinen Sack erzielte, den Quarterback mit seinem Pass Rush allerdings erfolgreich in seinem Rhythmus unterbrach.
Den Punt der Praetorians retournierte Neuzugang Luan Gaudillat (#11) für über 20 Yards, was erneut eine gute Feldposition der Offense bedeutete. Wieder wanderte der Ball einige 1st Downs übers Feld in die gegnerische Hälfte. Das Run Game funktionierte zuverlässig, der Pass bei Bedarf auch. Bei 3rd Down schickte Kevin Ekhorutomwen (#13) Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) die rechte Sideline hinunter, der sich den Ball großartig aus der Luft schnappte – bei der Landung allerdings wohl zuerst mit dem Rücken auf der Sideline aufschlug, bevor seine Füße im Feld landeten. Puh, schwierig. Das wäre ein 1st Down in der Red Zone gewesen, so wurde es ein 4th Down im Niemandsland der gegnerischen Hälfte. Die Offense blieb auf dem Feld, diesmal blieb der Pass jedoch incomplete – Turnover on Downs.
Die Praetorians bekamen nun etwas Rhythmus in ihre Offense und arbeiteten sich durch Pass und Run von einem 1st Down zum nächsten schrittweise übers Feld, bis sie an der gegnerischen Red Zone ankamen. 3rd Down & lang, ein tiefer Pass in die Endzone ging incomplete – es fiel jedoch eine Defensive Pass Interference mit deftigen Konsequenzen. Statt eines Field-Goal-Attempts aus 35 Yards bekamen die Praetorians nicht nur ein neues 1st Down, sondern auch die Line of Scrimmage wanderte von der 17 an die 2. Puh. Nachdem Joshua „Yoshi“ Gerhold (#24) zunächst noch den Rushing Touchdown per tiefem Tackle verhindern konnte, erfolgte dieser im nächsten Versuch per Pass. Auch die Praetorians griffen nun zur TPC, um auf 14:14 auszugleichen. Der Versuch war gut, damit Gleichstand wenige Sekunden vor der Halbzeit.
In den letzten paar Sekunden gab es für die Titans keine Punkte mehr zu erreichen. Somit ein ausgeglichener Spielstand zur Pause, irgendwie schwierig nachzuvollziehen. Die Offense hatte lediglich drei Drives gespielt, dabei zwei Touchdowns erzielt und keinen Turnover abgegeben. Die Defense hatte nur wenige Big Plays und 1st Downs zugelassen, trotzdem waren die wenigen Misserfolge der Titans ausreichend, um keine Führung in die Halbzeit genommen zu haben.
Zu Beginn des dritten Quarters bekamen die Titans den Ball, erneut setzte Luca Brinner (#28) den Ball nach mustergültigem Block von Rene Kränzlein (#34) im Kickoff Return bis kurz vor die 50 Yard-Linie. Luan Gaudillat (#11) fing auf einer Cross Route ein wichtiges neues 1st Down, danach gab es fünf Runs am Stück bis zum Touchdown. Ob Tiron Sloan (#33) nach Block von Karim Adiegwu (#67) durch die Mitte, über außen oder letztlich Kevin Ekhorutomwen (#13) per Sneak zum Touchdown – der Ball ging im Run Game nur vorwärts. Der Extrapunkt auch gut, somit 21:14 Titans.
Nächster Kickoff, nächster Touchback, und nun griff sich die Defense der Titans ihren Turnover: Benny Schütz (#88) jagte den Quarterback durch die Pocket, auch Michel Djialeu (#91) und Jan Range (#95) machten Druck, der Pass flog gehetzt über die Mitte des Felds, und Julian „Bambi“ Däschner (#23) sagte Dankeschön. Drive nach zwei Plays beendet, Offense der Titans zurück aufs Feld. Diesmal allerdings stockte zum ersten Mal im Spiel der Vorwärtsgang, nach Three-and-out musste der Punt herhalten. Snap von Florian Karger (#21), Punt von Simon Fröhlich (#4), klasse Arbeit als Gunner von Rene Kränzlein (#34), der den Returner der Praetorians an deren 10 Yard-Linie tacklete, und eine schwierige Ausgangsposition für die Gäste. Erneut erlaubte die Defense der Titans keine Completions im Passing Game, auch die Praetorians mussten nach Three-and-out punten. Luan Gaudillat (#11) legte im Punt Return erneut fast 20 Yards zurück, die Titans erhielten den Ball an der gegnerischen 34 Yard-Linie (!) zum 1st Down. Mit diesem Rückenwind wiederholten Kevin Ekhorutomwen (#13) und Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) ihr Zusammenspiel aus dem zweiten Quarter, diesmal allerdings war genug Platz zur Sideline, und Leon stellte nach starkem Catch zum 1st & Goal. Den Touchdown setzte nun Luca Brinner (#28), der als bereits sechster Spieler der Titans in diesem Spiel punktete. Der Snap zum Extrapunkt misslang, damit nun 27:14 Titans.
Damit ein Two-Score-Game im vierten Viertel, die Praetorians mussten nach dem Kickoff der Titans von der eigenen 13 Yard-Linie starten, und müssten es nun eigentlich eilig gehabt haben – doch der folgende Drive dauerte sagenhafte 18 (!) Plays und damit fast das gesamte vierte Quarter. Die Defense der Titans verhinderte jegliche tiefe Plays, die Offense der Praetorians musste sich mit kleinen Raumgewinnen von 1st Down zu 1st Down arbeiten, schaffte dies aber immer wieder. Sogar zwei verwandelte 4th Downs bei kurzen Distanzen waren dabei. Mit dem schließlich erzielten Touchdown plus Extrapunkt verkürzten die Gäste noch einmal auf 27:21. Einerseits war nun fast keine Zeit mehr auf der Uhr, und auch der Onside Kick der Gäste rutschte ins Seitenaus, womit die Offense nach einem letzten 1st Down das Spiel beenden konnte, trotzdem ging der Puls an der Stelle noch einmal etwas hoch. Zugegeben, es gab diese Saison noch wenige Situationen, die den Titans die Ruhe und das Selbstverständnis gegeben hätten, so eine Spielphase routinierter zu beenden. Dadurch fehlte die Abgeklärtheit, um das Spiel unaufgeregter abzuschließen. Trotzdem stand am Ende des Tages der erste Sieg der Saison – vielleicht nicht bildhübsch herausgespielt, aber brutal wichtig für Moral und Tabelle.
Ein großes Kompliment geht dennoch an die Pirmasens Praetorians, die bis zum Spielende tapfer gekämpft, ihre Chancen im Spiel genutzt und trotz kleinem Kader gut mitgehalten haben. Ebenso ist zu betonen, dass sich die Strafen im Spiel trotz des knappen Scores relativ geringgehalten haben. Wir bedanken uns für ein faires Spiel, bei dem es glücklicherweise keine ernsthaften Verletzten gab. Den unvermeidlichen Blessuren auf beiden Seiten wünschen wir natürlich dennoch eine schnelle und unkomplizierte Genesung.
Ebenso bedanken wir uns bei allen helfenden Händen am und neben dem Platz, die Eingang, Verkauf, Teamzone und Chaincrew besetzten. Des Weiteren bedanken wir uns bei der Nordhessen Arena für das Catering, bei unseren Fotografen, Physios und natürlich unseren lautstarken Zuschauern auf der Hessenkampfbahn für ihren Support. 🙂
Für die Kassel Titans geht es direkt weiter, am Samstag, den 05. Juli gastieren um 14:00 Uhr die Bad Homburg Sentinels auf der Hessenkampfbahn.
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