In Week 6 unterlagen die Kassel Titans knapp mit 29:34 gegen die Rüsselsheim Crusaders.

 

Zum letzten Mal in der 2025er-Season traten die Kassel Titans auf der Hessenkampfbahn an. Zu Gast die Rüsselsheim Crusaders aus dem Tabellenmittelfeld, gegen die es bereits in den letzten Jahren fast immer knappe Ergebnisse gegeben hatte – mit siegreichem Ausgang mal auf der einen, mal auf der anderen Seite.

Wie beinahe immer gab es zum Spiel in Kassel hervorragendes Wetter, trocken, sonnig, nicht zu heiß – es konnte losgehen.

Die Titans starteten mit dem Kickoff und die Crusaders somit mit der Offense. Und diese kam gut ins Spiel. Ein Receiver-Screen brachte die Gäste in die gegnerische Hälfte. Eine Skinny Post bei 3rd & 10 ergab ein neues 1st Down in der Red Zone – und die letzten Yards in die Endzone wurden per Outside Run zurückgelegt. Extrapunkt gut, 7:0 Crusaders.

Auch die Titans schafften es mit einem Play bereits über die 50, auch Luan Gaudillat (#11) sammelte die erste Skinny Post der Titans im Spiel ein. Anschließend wurde der Ball sehr gut an fast alle Spieler des Offense Backfields verteilt, sodass fast alle direkt ihren ersten Touch sammeln konnten. Auch die Offensive Line war direkt auf Temperatur und Max Nußer (#58) hatte sofort wieder Spaß mit seinen Cut Blocks. Nachdem sowohl am Boden als auch durch die Luft mehrere 1st Downs erarbeitet waren, besorgte Anton Brinner (#5) den Touchdown nach Pass über die Mitte von Kevin Ekhorutomwen (#13). Snap, Hold, Kick – 7:7.

Noch hatten beide Defenses Mühe, die gegnerische Offense zu stoppen. Das setzte sich zu Beginn des nächsten Drives der Crusaders fort, die erneut einige Yards zurücklegten. Schließlich setzte Joshua „Joshi“ Gerhold (#24) mit einem harten Hit auf den Tight End der Gäste ein erstes Ausrufezeichen und weckte die Defense der Titans auf. Beim folgenden 4th Down spielten die Gäste aus, doch Veit Kaiser (#45) beendete den QB-Scramble zum Turnover on Downs. Die Offense der Titans stockte nun ebenfalls und musste ohne neues 1st Down wieder vom Feld. Somit zu Beginn des zweiten Quarters der Punt: Sauberer Snap von Florian Karger (#21), der Punt von Simon Fröhlich (#4) legte den Ball etwa 50 Yards weit weg, und die Gunner um Thomas Knesch (#26), Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) und Julian „Bambi“ Däschner (#23) beendeten den Punt Return bereits nach ein paar Schritten.

Und die Defense der Titans hatte nun richtig Momentum gesammelt. Die Crusaders hatten den Drive kaum gestartet, da rutschte ein Pass durch die Hände eines ihrer Receivers – Thomas Knesch (#26) sagte Dankeschön, sackte die Interception ein und gab den Titans den Ball innerhalb der gegnerischen 30-Yard-Linie. Für den Weg in die Red Zone blieben die Titans am Boden, Luca Brinner (#28) nutzte die großzügigen Gaps der Offensive Line aus und erarbeitete Yard um Yard. Dominic Grau (#69) arbeitete im Double Team entweder mit Alexander „AJ“ Jordan (#68) oder Karim Adiegwu (#67) Raum durch die Mitte frei. Für den Touchdown ging es aber wieder durch die Luft, diesmal gewann Luan Gaudillat (#11) sein 1-gegen-1 auf Außen und brachte die Titans in Führung. Snap, Hold, Kick – 14:7 Titans.

Nachdem Lukas Dülfer (#31) den Kickoff per Solo Tackle gestoppt hatte, zogen die Crusaders nun wieder erfolgreicher übers Feld – obwohl Benny Schütz (#88) den Quarterback gleich beim ersten Play des Drives bis zur Sideline jagte und die Secondary bei jedem Play recht zeitig zum Tackle kam. Dennoch erreichten die Crusaders ein paar 1st Downs, brachen schließlich außerhalb der Numbers ein Tackle und erzielten den Ausgleich. Extrapunkt gut, 14:14.

Return-Team und Offense der Titans sorgten mit einer ausgeglichenen Ballverteilung erneut für stetige Raumgewinne, daher wurde auch ein 4th Down & kurz an der gegnerischen 30-Yard-Linie ausgespielt. Dieses ging allerdings schief, einmal brachte der Laufspielzug nicht die sonst üblichen Plus-Yards. Die Chance auf die erneute Führung vertan, und die Gäste aus Südhessen sorgten nun vermehrt auf Catches ihrer A-Receiver. Nach einem solchen tiefen Pass mit ein paar Yards after Catch standen die Crusaders kurz vor der Endzone der Titans, ließen sich die Chance nicht nehmen und übernahmen ihrerseits wieder die Führung. Extrapunkt gut, 21:14 Crusaders.

Die Titans waren somit nun im Two-Minute-Drill gefordert, um zur Halbzeit auszugleichen. Das hatte im letzten Spiel gegen die Sentinels ja sehr gut funktioniert (:D), doch diesmal war der Wurm drin. Zunächst brachte eine Strafe im Return den Ball zurück an die 20-Yard-Linie, dann fehlte ein Yard zum neuen 1st Down. Zur Sicherheit lieber der Punt, der an der gegnerischen 30-Yard-Linie von den Titans selbst gesichert wurde. Nun ließ auch die Defense der Titans nichts mehr zu und ging unbeschadet in die Halbzeit.

Nach der Halbzeit die erneute Chance für die Offense der Titans, das Spiel per Touchdown auszugleichen. Doch dieser Drive war ein ziemliches Paradebeispiel, wie ein Drive schief gehen kann. Ein Holding bei 1st Down ergab ein 1st & 20. Pass incomplete, Run ohne Raumgewinn, und bei 3rd & 20 pflückten die Gäste den erwartbaren tiefen Pass zur Interception ab. Machte zwar wenig Unterschied zur Ausgangsposition des folgenden Crusaders-Drives, setzte aber den Ausgangspunkt für viel Hin und Her: Die Defense der Titans holte den Ball direkt für die Offense zurück, bei 2nd Down fing Ben-Joshua Riehm (#44) den Ball zur Interception. Offense der Titans wieder aufs Feld, ein einfacher Toss bei 1st Down – ging katastrophal schief, der Ball fiel ins Leere, sprang frei über den Rasen, genau in die Arme eines heranfliegenden Crusaders, der den Ball perfekt in den Lauf aufnahm und zum Touchdown zurücktrug. Extrapunkt gut, 28:14 Crusaders. Uff.

Mit dem Ziel, nun endlich wieder Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, spielte die Offense der Titans – nun direkt wieder gefordert – ihrerseits das nächste 4th Down & kurz an der 50 aus, doch ein Incomplete Pass bedeutete erneut keine Punkte und einen Turnover on Downs. Wo war nur der Schwung aus der ersten Halbzeit hin, den Ball zu bewegen hatte doch zuvor problemlos funktioniert? Die Defense der Titans in dieser Phase des Spiels definitiv die Lebensversicherung. Richard Vaupel (#57) bei 3rd Down diesmal hinterm Quarterback her, den Pass aus der Not vereitelte Joshua „Joshi“ Gerhold (#24), und damit Three-and-out Crusaders mit anschließendem Punt.

Beim Punt Return ging ebenfalls nicht viel, und die Titans mussten innerhalb der eigenen 10-Yard-Linie starten. Bei 3rd Down nun endlich der Befreiungsschlag, Silas Meyer (#19) verbrannte seinen Cornerback, auch der Safety kam nur bedingt mit, und Silas zog nach einem tiefen Catch die Offense der Titans um 50 Yards nach vorne in die gegnerische Hälfte. In der Red Zone wieder das Run Game dominant: Denis Rink (#3) für Raumgewinn, Kevin Ekhorutomwen (#13) per QB-Keeper, Luca Brinner (#28) zum Touchdown. Snap, Hold, Kick, nur noch 28:21 für die Crusaders.

Diese starteten nach Touchback im Kickoff mit dem Ball ins vierte Quarter, erreichten aber erneut kein First Down. Nächstes Three-and-out der Titans-Defense, und beim Punt schlug Veit Kaiser (#45) das aus acht (!) Blockern bestehende Blocking Scheme der Crusaders und blockte den Punt. Zwar nicht vollständig, ein paar Yards weit eierte der Ball dann doch nach vorn, es wurde letztlich aber nur ein Netto-Punt von lediglich 13 Yards.

Der nächste Drive der Titans ist schnell erzählt: Draw durch die Mitte? Wie aus dem Bilderbuch. Skinny Post aus knapp 40 Yards zum Touchdown? Bingo. Kevin Ekhorutomwen (#13) auf Silas Meyer (#19). Plus Strafe gegen díe Crusaders nun sogar mit einem verkürzten Extrapunkt. Die Chance ließ sich die Offense nicht nehmen und wühlte den Ball per Sneak zur TPC in die Endzone. Damit 29:28 für die Titans und das Spiel erneut gedreht.

Das nächste Tackle im Kickoff-Team sammelte Felix Gibhardt (#89) in seinem ersten Spiel für die Seniors der Titans. Schön, die der Jugend entwachsenen Spieler direkt ins Herrenteam einzubinden. Die Offense der Crusaders erreichte nun endlich wieder ein neues 1st Down, und das setzte den Startschuss für einen Endlos-Drive. Insgesamt 18 (!) Plays gingen vonstatten. Raumgewinn, Raumverlust, Flagge gegen die Offense, Flagge gegen die Defense, es ging sehr viel vor und zurück, aber der Drive dauerte und dauerte. Bis fast das gesamte vierte Quarter abgespult war und die Gäste den Touchdown zum 34:29 erzielten. Den Extrapunkt aber konnten die Titans im Getümmel blocken.

Damit klare Ausgangslage für die Offense der Titans: Wie im letzten Spiel gegen die Sentinels würde ein Touchdown der Two-Minute-Offense den Sieg bedeuten. Doch wie schon gegen Ende der ersten Halbzeit stockte dieser Gang, ein Holding beim 1st Down tat sein Übliches. Damit direkt 1st & 20 Yards zu gehen, woraus sich die Titans nicht mehr befreien konnten. Die Crusaders fingen einen Pass zur Interception ab, erreichten das letzte noch benötigte 1st Down und knieten die Partie ab.

Definitiv ein Spiel auf Augenhöhe im Mittelfeld der Regionalliga, allerdings auch eine recht unnötige Niederlage der Titans. In Offense, Defense und Special Teams waren genug positive Plays dabei, um das Spiel grundsätzlich kontrollieren zu können. Die Offense bewegte den Ball in der ersten Halbzeit sehr gut, erreichte aber „nur“ zwei Scores. Danach ging es erst wieder gegen Spielende gut voran, nicht aber in beiden Two-Minute-Drills des Tages. Die Defense konnte einige Drives früh stoppen, zwei Interceptions kassieren und ließ nur wenige Big Plays zu, schoss die Crusaders allerdings auch nicht permanent vom Feld. In den Special Teams waren sicherlich Big Plays dabei, diese machten diesmal aber nicht den entscheidenden Unterschied. So waren letztlich die etwas zu vielen kleinen Fehler der Titans entscheidend, dass dieses Spiel nicht gewonnen wurde. Im letzten Spiel gegen die Sentinels war das ebenfalls bereits der feine Unterschied in einem engen One Score-Game, da aber noch mit der negativen Konsequenz für die Gäste. Naja. Trotzdem haben die Titans gezeigt, sich spielerisch absolut im Feld der Regionalliga einzusortieren.

Allen Verletzten auf beiden Seiten wünschen wir für ihre kleinen und etwas größeren Verletzungen eine schnelle und unkomplizierte Genesung.

Ein weiteres Mal geht der Dank zudem an unsere Partner und Unterstützer, von der Nordhessen Arena und Just Party über unsere Fotografen und Physios bis zu den helfenden Händen am Platz und auf der Anlage sowie natürlich unsere Zuschauer.

Die Kassel Titans treten am Sonntag, den 3. August auswärts bei den Marburg Mercenaries an, das nächste Heimspiel wird das Saisonfinale am 30. August im Auestadion sein.

 

📸: @gewitterregen.photography